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Qualitätsmanagement und ISO 9001

Iso 9001 Revision 2015 – Was ändert sich für Unternehmen?

Aktuell arbeitet die Internationale Organisation für Normung (ISO) an einer umfassenden Revision der ISO 9001 Norm. Die ISO 9001 ist mit weltweit über 1,1 Millionen Zertifikaten die führende Norm für Qualitätsmanagementsysteme. Sie legt internationale Anforderungen für Qualitätsmanagementsysteme fest, deren Einhaltung sich Unternehmen von einem Zertifizierer durch ein Zertifikat bestätigen lassen können. Der international tätige Zertifizierer DNV GL bietet neben der Zertifizierung selbst zudem auch Webseminare und Trainings zur ISO 9001 Revision an.

Wird sich durch die Revision viel ändern?

Die aktuell gültige Version der ISO 9001 Norm ist die ISO 9001:2008. Bereits seit 2012 arbeitet das zuständige ISO-Komitee (ISO/TC 176/2) an der Revision der Norm. Im Mai letzten Jahres erfolgte mit der Veröffentlichung des Draft International Standard (DIS) mit dem Namen ISO/DIS 9001:2014 ein wichtiger Schritt im Revisionsprozess. Der offizielle Entwurf der Norm, der öffentlich zur Diskussion gestellt wurde, bietet bereits belastbare Hinweise dafür, dass die Norm grundlegend überarbeitet wurde. Für Unternehmen ist es daher ratsam sich auf Basis des DIS bereits mit den vorgeschlagenen Änderungen vertraut zu machen, um so nach der Veröffentlichung des Standards einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Bis zur Veröffentlichung, mit der ab dem dritten Quartal 2015 gerechnet werden kann, können sich selbstverständlich noch einige Aspekte ändern. Allerdings ist der DIS erfahrungsgemäß bereits sehr nah an der endgültigen Fassung.

Die wichtigsten Änderungen der ISO 9001 Revision im Überblick

1. Die High Level Structure (HLS) wird übernommen. Dabei handelt es sich um eine übergeordnete Struktur, die zukünftig für alle ISO Managementsystemstandards gilt. Die Integration und Implementierung verschiedener Normen wird dadurch zukünftig einfacher.
2. Das 4. Kapitel des DIS ist komplett neu. Zukünftig müssen Unternehmen den Kontext der Organisation in Bezug auf das Managementsystem beachten und die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Interessengruppen bedenken. Dies stärkt den Stakeholderansatz deutlich.
3. Der risikobasierte Ansatz wird deutlich hervorgehoben. Unternehmen sollen ihre Risiken analysieren, um ein angemessenes Qualitätsmanagement zu betreiben.
4. Der prozessorientierte Ansatz wird nicht mehr nur empfohlen, sondern explizit gefordert.
5. Die Verpflichtung des Top-Managements, Verantwortung für die Effektivität des Qualitätsmanagements zu übernehmen, wird stärker betont.
6. Im Zusammenhang mit Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnissen in der Organisation wird der „Beauftragte der obersten Leitung“ für das Qualitätsmanagementsystem nicht mehr explizit gefordert. Seine Funktion wird aber weiterhin in der Norm beschrieben.
7. Das „Wissen der Organisation“ wird als Ressource explizit aufgenommen (siehe 7.1.6).
8. Es wird kein Qualitätshandbuch mehr verlangt, aber eine „dokumentierte Information“ ist weiterhin Pflicht. Dieser Oberbegriff ersetzt vertraute Begriffe wie „Dokumente”, „Aufzeichnungen”, „dokumentiertes Verfahren” mit dem Ziel einer flexibleren Gestaltung und Nachweisführung eines Managementsystems.
9. Der Entwurf legt eine größere Aufmerksamkeit auf die Kontrolle von externen Prozessen, Produkten und Dienstleistungen.
10. Durch die Verwendung des Begriffs „Produkt und Dienstleistungen“ statt nur „Produkt“ wird der Standard allgemeingültiger.

 

Die ist ein Gastbeitrag der DNV GL.

 

Sie haben weitere Fragen zur ISO 9001:2015 oder benötigen Unterstützung bei der Umstellung? Dann sprechen Sie uns gerne an – die Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.

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