Blog der Lösungsfabrik

Qualitätsmanagement und ISO 9001

QM und ISO 9001 Serie – Teil 2 – Die Zertifizierung

Wenn ein Unternehmen (oder eine Organisation) ein Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 eingeführt hat, dann kann es dieses zertifizieren lassen.

Im Endeffekt bedeutet dies nichts anderes, als dass eine dritte unabhängige Partei dieses Qualitätsmanagement überprüft und die Konformität zur Norm festellt. Allerdings treten auch dabei Fragen auf, z.B.:

  • Von wem lasse ich mein Qualitätsmanagementsystem zertifizieren?
  • Wie läuft solch eine Zertifizierung ab?
  • Wie geht es dann weiter?

 

Auswahl der richtigen Zertifizierungsgesellschaft

Es gibt unzählige Zertifizierungsgesellschaften auf dem Markt. Zu den bekanntesten gehören zum Beispiel der TÜV Süd oder die Dekra. Daneben gibt es auch noch viele andere unbekanntere Zertifizierungsgesellschaften, die aber nicht unbedingt schlechter sind.

Man unterscheidet generell in akkreditierte und nicht akkreditierte Zertifizierungsgesellschaften. Die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle) prüft und überwacht Zertifizierungsgesellschaften. Zertifizierungsgesellschaften die dort „gelistet“ sind, sind die akkreditierten Zertifizierer.

Meiner Meinung sollte man eine ISO 9001 Zertifizierung unbedingt von einer akkreditierten Zertifizierungsgesellschaft durchführen lassen. Die Überwachung durch die DAkkS stellt sicher, dass die Zertifizierer seriös arbeiten und ein Zertifikat auch wirklich dafür steht, dass das Qualitätsmanagementsystem der Norm entspricht. Viele Unternehmen / Kunden legen (verständlicherweise) Wert darauf, dass das Zertifikat von solch einem Zertifizierer ist.

 

Wie läuft eine Zertifizierung ab?

In der Regel holen sich die Unternehmen (bzw. beauftragte externe Berater) schon relativ früh während der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Angebote von unterschiedlichen Zertifizierungsgesellschaften und führen (gerade große Unternehmen) Sondierungsgespräche.

Nachdem man sich auf eine Zertifizierungsgesellschaft festgelegt und eine Qualitätsmanagementsystem eingeführt und dokumentiert hat, sendet man im ersten Schritt die Dokumentation an den Zertifizierer. Dieser führt dann eine Dokumentenprüfung durch. Er prüft also, ob die Dokumente (das Qualitätsmanagementhandbuch und die mitgeltenden Dokumente) der Norm entsprechen. Sollte dies der Fall sein, so kommt ein Auditor der Zertifizierungsgesellschaft zu einem Audit in das Unternehmen. Dabei prüft er, inwieweit die theoretisch beschriebenen Dinge aus der Dokumentation auch praktisch umgesetzt werden. Im ersten Teil der Serie habe ich die Kundenzufriedenheitsmessung anhand von dokumentierten und ausgewerteten Jahresgesprächen beschrieben. Hier würde er sich zum Beispiel die Protokolle zeigen lassen um zu prüfen, ob auch wirklich das umgesetzt wird, was beschrieben wurde. Die Dauer eines solchen Audits richtet sich nach der Unternehmensgröße. Für kleine Unternehmen dauert solch ein Audit i.d.R. einen Tag. Bei größeren Unternehmen geht es dann tagesweise nach oben.

Sollte auch dies alles normkonform umgesetzt sein, so wird er an die Zertifizierungsgesellschaft die Empfehlung geben, das Zertifikat zu erteilen, was diese kurze Zeit danach auch tun wird.

 

Wie geht es dann weiter?

Ein Zertifikat nach ISO 9001 hat eine Gültigkeit von 3 Jahren, Voraussetzung dafür ist die jährliche Überwachungsaudit durch die Zertifizierungsgesellschaft. In diesem Überwachungsaudit wird dann nicht mehr das komplette Qualitätsmanagementsystem geprüft, sondern nur Teile davon. Nach 3 Jahren findet dann ein Rezertifizierungsaudit statt, in welchem wieder das komplette System überprüft und ein neues Zertifikat mit einer Laufzeit von 3 Jahren ausgestellt wird.

Nächste Woche

Ich habe jetzt in zwei Artikeln ausführlich die DIN EN ISO 9001 beschrieben und wie eine Zertifizierung abläuft. Nächste Woche werde ich mich mit einem sehr interessanten Thema beschäftigen: Was bringt einem Unternehmen eigentlich ein gutes Qualitätsmanagementsystem.

, , , , , , , , , ,

Comments are currently closed.