QM und ISO 9001 Serie – Teil 10 – Management Review – Managementbewertung
Die ISO 9001 verlangt im Kapitel 5.6 Managementbewertung das Qualitätsmanagementsystem in „geplanten Abständen“ zu bewerten. Dies geschieht in einer so genannten Managementbewertung, teilweise auch Management Review genannt.
Die Bezeichnung „geplante Abstände“ in der ISO 9001 ist wieder ein sehr dehnbarer Begriff. Erfahrungsgemäß hat sich bewährt, bei kleinen und mittelständischen Unternehmen diese Managementbewertung einmal im Jahr vorzunehmen. Ist das Qualitätsmanagementsystem sehr neu, gibt es Probleme oder andere Sondersituationen, so sollte dieser Zyklus verkürzt werden.
Die Management Review ist Managementaufgabe! Der QMB (korrekterweise Beauftragte der obersten Leitung) kann diese zwar vorbereiten, Daten dafür sammeln und aufarbeiten und ähnliche Dinge tun, durchführen darf er die Managementbewertung allerdings nicht.
Was fordert die ISO 9001 an Eingaben?
Die ISO 9001 hat ganz konkrete Forderungen, welche Themen in die Management Review einfliessen müssen:
- Ergebnisse von Audits
- Rückmeldungen von Kunden
- Prozessleistung und Produktkonformität
- Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen
- Folgemaßnahmen vorangegangener Managementbewertungen
- Änderungen mit Auswirkungen auf das Qualitätsmanagementsystem
- Empfehlungen für Verbesserungen
Diese Liste darf um passende Punkte gerne ergänzt werden. Allerdings darf Sie nicht gekürzt werden, da dies die Mindestanforderungen an Eingaben für die Managementbewertung sind.
Darum empfiehlt es sich auch, eine Managementbewertung strukturiert und mit Plan durchzuführen und nicht, sich einfach zu versammeln, um mal über das Qualitätsmanagement zu reden.
Bei richtiger Herangehensweise, strukturierter Durchführung und Vergabe von Verantwortlichkeiten sowie festen Terminen für festgelegte Aufgaben, kann diese Managementbewertung als Schwungrad für ein Qualitätsmanagementsystem fungieren und dieses in seiner Effektivität und Effizienz deutlich steigern.
Was muss man bei der Durchführung beachten?
- Wie oben schon angesprochen, ist die Managementbewertung eine Aufgabe der obersten Leitung. Es versteht sich von selbst, dass diese auch die Managementbewertung durchführt. Sollte sie dies nicht tun, den QMB nur ein Protokoll erstellen lassen und dies nur unterzeichnen, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die oberste Leitung die Wichtigkeite des Qualitätsmanagementsystems nicht sieht und nicht hinter diesem System steht.
- Auch wie oben beschrieben, muss diese Managementbewertung gut vorbereitet sein. Es empfiehlt sich im Vorfeld schon Themen zu notieren, die auf jeden Fall besprochen werden, damit nichts verloren geht. Vielleicht macht man ja auch mal eine Mitarbeiterbefragung und lässt dann auch diese Ergebnisse in die Managementbewertung einfliessen.
- Bei einzuleitenden Maßnahmen oder Aufgaben die während dieser Managementbewertung besprochen werden, ist darauf zu achten, dass Verantwortlichkeiten und Termine definiert und verbindlich festgelegt werden. Denn wie auch in allen anderen Bereichen, wenn abgesprochen wird, dass alle dafür verantwortlich sind, ist es im Endeffekt keiner. Und wenn kein fester Termin zur Erledigung feststeht, dann kommt sicherlich immer etwas wichtigeres dazwischen.
Nächste Woche
Das Thema für den nächsten Teil dieser Serie steht noch nicht fest, aber die ISO 9001 bietet ja genügend Ansatzpunkte ;-)
Gastartikel – CRM – Theorie und Praxis Informations- und Businessreise nach Atlanta, Vereinigte Staaten von Amerika im März 2013
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