Blog der Lösungsfabrik

Qualitätsmanagement und ISO 9001

QM und ISO 9001 Serie – Teil 7 – Mitarbeiter einbinden

Ein Qualitätsmanagement steht und fällt auch mit den Mitarbeitern, die daran /darin arbeiten. Ein genauerer Blick wem und was man an Aufgaben verteilt lohnt sich, da dies ganz direkt Einfluss auf die Entwicklung und Gestaltung eines Qualitätsmanagementsystemes hat.

 

Organisationsleitung und QMB

Die Entscheidung für ein Qualitätsmanagmentsystem sollte von der „obersten Leitung“ (so nennt es die Norm, umgangssprachlich würde ich sagen Geschäftsleitung) nicht nur getroffen werden, sondern diese muss sich auch über die Bedeutung bewusst sein.

Schon die erste Personalentscheidung bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystmes ist wichtig – es geht um die Ernennung des Qualitätsmanagementbeauftragten. Der Qualitätsmanagementbeauftragte sollte der „obersten Leitung“ angehören und von seinen Fähigkeiten (zum Beispiel argumentativer Natur) für diese Aufgabe geeignet sein. Es bringt dem Unternehmen nichts, diese Aufgabe an jemanden zu deligieren, der sich „am wenigsten dagegen wehrt“ oder bei der Entscheidungsfindung nicht anwesend ist.

 

Mitarbeitereinbindung generell

Man kann ein Qualitätsmanagement auf zwei Arten (ein)führen. Entweder wird es im stillen Kämmerlein gemacht und dann von ober übergestülpt oder man macht dies mit der Belegschaft zusammen. Ich empfehle ganz dringend die zweite Variante, weil die Mitarbeiter mit dem Qualitätsmanagement arbeiten müssen und die ganz wichtig für die Motivation und Akzeptanz des Systems ist.

Doch dabei sollte man immer die Mitarbeiter und Ihre speziellen Bedürfnisse im Auge behalten. Lassen Sie mich dies an einigen Beispielen erklären.

 

Beispiel 1

Wenn es darum geht, in einem Brainstorming eine Produkt-FMEA zu machen und der Termin dafür auf einen Freitag um 15 Uhr gelegt wird, dann sollten Sie nicht die alleinerziehende Mutter zweier Kinder dazuziehen. Diese wird gedanklich schon voll bei ihren Kindern sein und hofft nur, dass das Brainstorming schnell zuende ist, weil sie Ihre Kinder pünktlich aus dem Kindergarten holen und noch einkaufen muss. Zu solch einem Termin sollten Sie dann lieber die Mitarbeiterin dazuholen, deren Kinder vor kurzem ausgezogen sind und die sich in Zukunft wieder mehr berufliche engagieren möchte.

 

Beispiel 2

Die alleinerziehende Mutter sollten Sie lieber zu einem Workshop vormittags hinzuziehen, in dem es darum geht, durch Prozessvereinfachung und Vermeidung von Doppelarbeiten das Arbeitsaufkommen und die Überstundenzahl zu senken. In diesem Fall hat sie ein starkes Eigeninteresse daran, dass in diesem Workshop möglichst gut gearbeitet wird und Arbeitserleichterungen auf den Weg gebracht werden, die wirklich sinnhaltig sind. Denn genau das ist ihr Bedürfniss und sie profitiert davon direkt.

 

Beispiel 3

Sie haben einen Mitarbeiter, der sich gerade ein Haus gekauft hat und Alleinverdiener in der Familie ist. Super – das ist genau der richtige Ansprechpartner für alle Bereiche rund um das Thema „Kostensenkung im Unternehmen“. Machen Sie Besprechungen, Workshops oder ähnliches dazu, so verbinden Sie dies mit einem finanziellen Anreiz (zum Beispiel eine Einmalzahlung in Höhe von 10% der eingesparten Kosten auf ein Jahr gerechnet) und binden Sie genau diesen Mitarbeiter dazu an verantwortlicher Stelle ein. Ihr Unternehmen wird davon profitieren, dass ein engagierter Mitarbeiter prüft, in welchen Bereichen Kostensenkungen möglich sind und Ihr Mitarbeiter wird zusätzlich dadurch motiviert, dass er selber monetär von jeder umgesetzten, nützlichen Maßnahme profitiert.

 

Nächste Woche

…wird es wieder einen Beitrag zu dieser Serie geben. Ab sofort werde ich dann direkter auf Maßnahmen im Qualitätsmanagementsystem (Prozessoptimierung, Lieferantenbewertungen, Audits etc.) eingehen.

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