Blog der Lösungsfabrik

Qualitätsmanagement und ISO 9001

Prozesslandschaft / Prozesslandkarte

Unter der Prozesslandschaft bzw. der Prozesslandkarte versteht man die grafische Darstellung der Ablauforganisation. So wie das Organigramm die grafische Darstellung der Aufbauorganisation ist, so werden über die Prozesslandschaft die Prozesse eines Unternehmens visualisiert.

Auch wenn ich jetzt ein wenig ins Normdeutsch abrutsche, so hilft die Prozesslandkarte die Wechselwirkung der Prozesse zu verstehen und zu steuern. „Die Abfolge und die Wechselwirkung“ der Prozesse zu bestimmen ist eine Normforderungen der ISO 9001:2015 aus dem Kapitel 4.4 Qualitätsmanagementsystem und seine Prozesse.

 

Prozesslandschaft-Prozesslandkarte

 

Die Norm macht an dieser Stelle zwar nicht explizit die Forderung nach einer Prozesslandkarte auf, allerdings ist die grafische Darstellung der Prozesse über diese Landkarte eine sehr einfache und für viele Unternehmen sehr praktikable Möglichkeit, diese Normforderung umzusetzen.

Vielfach werden die unterschiedlichen Prozesse dafür in drei Gruppen eingeteilt:

  • Kernprozesse
  • Managementprozesse
  • Unterstützungsprozesse

Doch worin unterscheiden sich diese 3 unterschiedlichen Prozessgruppen?

 

Kernprozesse

Bei den Kernprozessen handelt es sich um die Prozesse, die die eigentliche Kerntätigkeit des Unternehmens darstellen. Man kann auch sagen, durch diese Prozesse wird das Geld verdient. Nehmen wir mal das Beispiel einer Rechtsanwaltskanzlei – hier sind die Rechtsberatung und die Rechtsvertretung die Kernprozesse.

 

Managementprozesse

Bei den Managementprozessen handelt es sich um die Prozesse, die in der Regel durch die oberste Leitung direkt durchgeführt werden (müssen). Das wären zum Beispiel die Festlegung der Unternehmensziele, die Überwachung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses oder andere leitende Prozesse.

Unterstützungsprozesse

Bei den Unterstützungsprozessen handelt es sich um die Prozesse, die direkt nichts mit den Kernprozessen zu tun haben, aber doch zwingend erforderlich sind, um die Kerntätigkeit durchzuführen. Diese Unterstützungsprozesse zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass der Kunde oder wie im oben genannten Beispiel der Mandant nicht bereit sind, dafür zu bezahlen. Als Beispiele für Unterstützungsprozesse kann man zum Beispiel die Beschaffung oder Personalmanagement anführen.

 

Dabei sind die Bezeichnungen Kernprozesse, Managementprozesse und Unterstützungsprozesse nicht genormt oder anderweitig vorgegeben und können auch anders genannt werden.

Andere Bezeichnungen für den Kernprozess sind zum Beispiel:

  • Geschäftsprozess
  • Wertschöpfungsprozess
  • Schlüsselprozess
  • Hauptprozess

Andere Bezeichnungen für den Unterstützungsprozess sind zum Beispiel:

  • Supportprozess
  • Sekundärer Prozess

Andere Bezeichnungen für den Managementprozess sind zum Beispiel:

  • Führungsprozess
  • Leitungsprozess

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One thought on “Prozesslandschaft / Prozesslandkarte
  • Hallo Herr Thode,
    die Prozesslandkarte ist DAS Instrument, um das QM prozessorientierter zu machen. Ich teile Ihre Meinung voll und ganz.

    Mit der Prozesslandkarte können die Wechselwirkungen und die Bedeutung der Prozesse für das Unternehmen dargestellt werden. Die Beschäftigung mit der Prozesslandkarte fördert das Denken in Prozessen enorm!

    viele Grüße
    Simone Glitsch

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