2 elementare Tipps für die Auswahl des richtigen ISO 9001 Beraters
Auf die Idee für diesen Blogbeitrag bin ich gekommen, als es bei einem Facebookpostings einer geschätzten Kollegin darum ging, wie ein Kunde die Wahl des richtigen Beraters treffen kann.
Die Wahl eines inkompetenten Beraters hat für den Kunden, also ein Unternehmen welches eine ISO 9001 Zertifizierung anstrebt, fatale Folgen. In der Regel fällt dies erst zu einem sehr späten Zeitpunkt auf und zwar dem Zertifizierungsaudit. Die Folgen sind gravierend. In der Regel hat dann das Unternehmen schon viel Arbeitszeit in die Dokumentation und die Vorgaben investiert, der Berater hat Geld erhalten und die Zertifizierungsgesellschaft möchte natürlich auch die Kosten für das nichtbestandene Zertifizierungsaudit beglichen haben. Ganz zu schweigen davon, dass die Zertifizierung somit auch erst später erfolgreich umgesetzt werden kann, was besonders bedauerlich ist, wenn daran Kundenbeziehungen und eventuell auch Aufträge hängen.
Doch wie kann sich ein Unternehmen davor schützen? Es gibt ganz einfach zwei Grundsätze die beachtet werden sollten, bzw. die ganz kritisch hinterfragt werden sollten:
Ausbildung im Bereich Qualitätsmanagement
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber ISO 9001 Berater ist kein geschützter Begriff oder Beruf und setzt keinerlei Vorbildung in diesem Bereich voraus. Jeder kann sich ISO 9001 Berater nennen. Selbstverständlich sollte ein kompetenter Berater eine theoretische Ausbildung in diesem Bereich haben. Es gibt viele Anbieter entsprechender Aus- und Weiterbildung und darauf detailliert einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Auf die Frage nach den Qualifikationen allerdings sollte jeder potentielle Kandidat eine plausible Antwort bereit haben und gerne auch die nötigen Nachweise präsentieren können. Ich zum Beispiel habe es mir zur Angewohnheit gemacht, Kopien meiner Zertifikate zu jedem ersten Kundengespräch mitzunehmen und bei Bedarf auch zu zeigen.
Es reicht meiner Meinung nach nicht aus, in diesem Bereich einfach nur „bewandert“ zu sein oder mal in einem Unternehmen gearbeitet zu haben, welches eine Zertifizierung nach ISO 9001 erfolgreich gemeistert hat. Eine theoretische und breit gefächerte Ausbildung ist die Voraussetzung, um eine kompetente Beratung liefern zu können.
Referenzen zur ISO 9001 Zertifizierung
Berater sollten Referenzen nachweisen können! Das ein Berater nicht mit seinen Kunden erfolgreicher Zertifizierungen „hausieren“ geht, sollte selbstverständlich sein. Auf Nachfrage oder auch selber sollte er Referenzen von Unternehmen nennen können, die er erfolgreich zur Zertifizierung nach ISO 9001 geführt hat. Dabei geht es nicht darum, ein möglichst identisches Unternehmen beraten zu haben. Wenn sich ein Bio-Waren-Handelsunternehmen dazu entscheidet, sich nach ISO 9001 zertifizieren zu lassen, benötigt dieses nicht unbedingt einen Berater, der schonmal ein Bio-Waren-Handelsunternehmen beraten hat. Aber eine erfolgreiche Beratung in einem Handel- oder Dienstleistungsunternehmen ähnlicher Größe ist wünschenswert.
Und als Referenz reicht es m.M. nach nicht aus, wenn jemand jahrelang in der Qualitätsmanagementabteilung eines zertifizierten Unternehmens gearbeitet hat. Erstens sind Einführungen eines Qualitätsmanagementsystems ganz anders, als die Fortführung eines bestehenden Systems. Und zweitens ist jedes Unternehmen anders und damit auch die Qualitätsdokumentation, daher sind breitgefächerte Erfahrungen wichtig, um eine passende Qualitätsmanagementdokumentation erstellen zu können. Denn wer jahrelang in der QM-Abteilung eines Maschinenbauers gearbeitet hat, weiß noch lange nicht, wie man ein Qualitätsmanagementsystem in einer Rechtsanwaltskanzlei oder einer Druckerei implementiert und dokumentiert.
Wer diese zwei Regeln beherzigt, der ist auf einem guten Weg, den richtigen und kompetenten Berater für sein Unternehmen zu finden.
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