Blog der Lösungsfabrik

Qualitätsmanagement und ISO 9001

Was fordert die ISO 9001 im Kapitel 7 – Unterstützung?

Im Kapitel 7 – Unterstützung geht es in der ISO 9001 salopp gesagt um alles, was vorhanden sein muss, damit das Unternehmen funktionieren kann . Das wären dann zum Beispiel die Ressourcen, Kompetenz, Bewusstsein, Kommunikation und dokumentierte Informationen.

 

Ressourcen

Die Kernaussage in diesem Abschnitt der Norm ist, dass das Unternehmen die erforderlichen Ressourcen für das Qualitätsmanagementsystem bestimmen und bereitstellen muss. Dabei werden die Ressourcen in drei Kategorien unterteilt, zu denen es darauf folgend noch weitere Forderungen gibt:

  1. Personen
  2. Infrastruktur
  3. Prozessumgebung

Personen

Da Unternehmen muss die Personen bestimmen und bereitstellen, die (ugs.) für den Geschäftsbetrieb notwendig sind.

Infrastruktur

Hier muss das Unternehmen die Infrastruktur bestimmen, bereitstellen und instand halten, die (wieder ugs.) für den Geschäftsbetrieb notwendig sind. Ich habe längere Zeit überlegt, wie ich Infrastruktur besser ausdrücken könnte – mir ist nichts eingefallen. Wikipedia sagt zu Infrastruktur „langlebige Einrichtungen materieller oder institutioneller Art“. Und die ISO 9001 liefert in den Anmerkungen auch gleich noch einige Beispiele, was sie unter Infrastruktur versteht, nämlich zum Beispiel Gebäude, Ausrüstung oder auch Transporteinrichtungen.

Prozessumgebung

Eine geeignete Arbeitsumgebung (so der Begriff in der alten Norm) muss bestimmt, bereitgestellt und aufrechterhalten werden.

Hier geht es dann um soziale, psychologische und physikalische Faktoren. Hier geht es um das Zuführen von förderlichen Einflüssen und das Abführen von schädlichen Einflüssen. Um es mal an einem ganz griffigen Beispiel im Bereich der physikalischen Faktoren zu machen – die Klimaanlage und die Heizung sind Einrichtungen der Prozessumgebung. Denn sie sorgen dafür, dass im Winter Wärme zugeführt und im Sommer abgeführt wird.

 

Ressourcen zur Überwachung und Messung

Das Unternehmen muss bestimmen, welche Prüf- und Messmittel es benötigt. Diese müssen bereitgestellt werden und aufrechterhalten werden – Stichwort Kalibrierung bzw. Eichung.
 

Wissen der Organisation

Das Unternehmen muss bestimmen, welches Wissen im Unternehmen benötigt wird. Dieses Wissen muss in erforderlichem Umfang zur Verfügung gestellt werden. Ebenso muss festgelegt werden, wie auf notwendiges Zusatzwissen und erforderliche Aktualisierungen reagiert wird.

Lassen Sie sich bitte von keinem erzählen, dass die ISO 9001 jetzt ein Wissensmanagement fordert. Dem ist nicht so – und ein Blick in die Norm hilft da sicherlich weiter. ;-) Allerdings werde ich diesem Thema wohl in Kürze auch einen eigenen Blogbeitrag gönnen.

Ebenso haben wir kürzlich einen Blogbeitrag veröffentlicht, der sich mit dem Unterschied zwischen Kompetenz und Wissen des Unternehmens beschäftigt.

 

Kompetenz und Bewusstsein

Die Kompetenz von Mitarbeitern muss bestimmt werden. Dabei ist wichtig, dass es nicht nur um die internen Mitarbeiter geht – die Norm formulier „Personen, die unter ihrer Aufsicht Tätigkeiten verrichten“. Damit sind dann zum Beispiel auch Leiharbeitskräfte einbezogen.

Es muss sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter bezüglich Schulung, Ausbildung oder Erfahrung kompetent sind und wo zutreffend, müssen Maßnahmen eingeleitet werden, um diese erforderliche Kompetenz zu erreichen.

Und an dieser Stelle fordert die ISO 9001 dann auch, dass dokumentierte Informationen als Nachweis aufbewahrt werden.

Außerdem müssen sich die Mitarbeiter über folgende Punkte bewusst sein:

  • Qualitätspolitik
  • die relevanten Qualitätsziele
  • ihren eignen Beitrag zum Qualitätsmanagementsystem und den Vorteilen einer verbesserten Leistung
  • Folgen von Nichterfüllung von Anforderungen

 

Kommunikation

Die Kommunikation im Unternehmen muss sowohl intern als auch extern bestimmt werden. Und während in der alten Version der 9001 die Forderung damit erledigt war, muss inzwischen bestimmt sein, wer, worüber, wann, mit wem und wie kommuniziert.

 

Dokumentierte Information

Die Unterscheidung in Dokumente und Aufzeichnungen gibt es nicht mehr –  die heißen jetzt einfach dokumentierte Informationen. Es ist eine Dokumentation der Informationen gefordert, welche die Organisation als wichtig festgelegt hat und außerdem die Informationen, die die ISO 9001 fordert.

Eine Auflistung der dokumentierten Informationen, die von der ISO 9001:2015 gefordert sind, finden Sie in diesem Blogartikel.

Neu in der ISO 9001:2015 bezüglich der dokumentierten Informationen ist, dass ein „Qualitätsmanagementhandbuch“ und die „dokumentierten Verfahren“ nicht mehr explizit gefordert werden.

Der Umfang der dokumentierten Informationen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe des Unternehmens und der Art der Tätigkeiten ab.

Weiterhin werden Forderung in Bezug auf die Lenkung der dokumentierten Informationen gemacht, wie zum Beispiel:

  • Kennzeichnung und Beschreibung
  • angemessenes Format
  • Überprüfung und Genehmigung
  • Verfügbarkeit
  • angemessener Schutz
  • u.a.

 

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